Bibelrucksacktour 2018

 

„Sind wir jetzt oben?“

Ein Reisebericht über die 3. Bibelrucksacktour vom 31.5. bis 3.6.2018

Nach 2014 (zwischen Ruhrgebiet und Münsterland) und 2016 (am Niederrhein) stand im Mai/Juni 2018 das „Land der tausend Berge“, also das Sauerland auf dem Programm der „Bibelrucksacktourer“. Dreizehn wackere Wanderer im Alter von 16 bis 82 Jahren machten sich am Morgen des Fronleichnamstages mit dem Zug auf den Weg nach Rummenohl, um von dort aus in den nächsten Tagen etwa 50 Kilometer Wanderwege südöstlich von Hagen unter die Füße zu nehmen. Das Klima war subtropisch, das heißt: es herrschten Temperaturen zwischen 23 und 28 Grad bei einer relativen Luftfeuchte von 90-100%. Vor der evangelischen Auferstehungskirche begannen wir unsere Tour offiziell mit einer kleinen Besinnung und der Tageslosung. Dies sollte uns an den nächsten Tagen morgens und abends zur lieben Gewohnheit werden.

Auf der ersten Tagesetappe ging es über einen wunderschönen Höhenwanderweg immer in Richtung Jugendherberge „Glörsee“, die fernab jeglicher Zivilisation mitten im Wald liegt. Leider führte die dazugehörige Glörtalsperre aufgrund von Reparaturarbeiten kein Wasser. Das bekamen wir dafür reichlich von oben. Den Abend verbrachten wir singenderweise an einem netten Grillplatz vor der Jugendherberge, da sich der Regen inzwischen verzogen hatte.

Am nächsten Morgen ging es bei erneut einsetzendem Regen dann auf die zweite Etappe. Wir hatten uns vorher überlegt, dass die Gesamtstrecke von der Glörtalsperre bis nach Altena auch ohne Gepäck schwer zu schaffen sein würde. Also sind wir nach einer Wanderung bis Schalksmühle mit dem Zug bis nach Lüdenscheid gefahren und von dort über den „Drahthandelsweg“ bis nach Altena gewandert. Schuhsohlen verabschiedeten sich unterwegs, Füße und Rücken schmerzten, aber immerhin hielt sich das Wetter in der zweiten Tageshälfte ganz gut. In Altena angekommen, mussten wir feststellen, dass das angekündigte Schützenfest derartige Ausmaße hatte, dass man sich schon in den Vororten der Stadt mit der Machete durch riesige Birkenwälder schlagen musste. Die Altenaer Bevölkerung hatte nämlich alle jungen Birken des Hochsauerlandes gefällt und die Ausfallstraßen der Stadt damit geschmückt. Wir wurden sogar noch Zeugen des Vogelschießens, das interessanterweise über die Lenne hinweg veranstaltet wurde. Schließlich hatten wir die Burg Altena, die älteste und erste Jugendherberge der Welt erreicht und wurden freundlich in der „Villa“ herumgeführt, die für die nächste Nacht unser Quartier war.

Am Morgen nach dem Vogelschießen zeigte sich Altena von der verschlafenen, verkaterten und grauen Seite. Zudem war es noch ziemlich feucht von oben, aber das gab sich zum Glück im Laufe des Tages. Über Einsal, Nachrodt und vorbei an Rennerde („Schade, hier wäre ein schönes Café gewesen!“) ging es auf teilweise halsbrecherischen Strecken weiter Richtung Hohenlimburg. Dort angekommen, haben wir uns dann erst einmal mit Kaffee und Kuchen gestärkt, bevor dann mit dem Bus das letzte Stück bis zur Jugendherberge Hagen, unserem letzten Übernachtungs-Domizil, zurückgelegt wurde.

Der nächste Morgen begann mit einem sehr reichhaltigen und leckeren Frühstück und dem anschließenden letzten „Gepäckmarsch“ Richtung Bahnhof, von wo aus wir uns mit dem Zug gen Ahaus auf den Weg gemacht haben. Es war eine sehr schöne, harmonische und abwechslungsreiche Bibelrucksacktour, die Lust gemacht hat auf die nächste. So Gott will und wir leben in zwei Jahren und dann vielleicht von der Jugendherberge Tecklenburg aus auf dem Weg des westfälischen Friedens. Bis dann!

Uwe Weber